1. Preis TU Dresden - Neubau Lehmann-Zentrum II
Bauherr | Land Sachsen |
BGF | 18.100 m² |
BRI | 76.300 m³ |
Zeitraum | 12'2019 |
Mit dem Neubau des Lehmann-Zentrums sollen am Campus der TU Dresden verschiedene Institute räumlich und organisatorisch zusammengefasst werden. Für den Erfolg des Gesamtkonzeptes des Lehmann-Zentrums als dynamisch wachsender Forschungszweig sind die Kommunikation in und zwischen den Organisationseinheiten und damit auch die Einordnung von Kommunikationsflächen von essentieller Bedeutung. Die Struktur des Gebäudes soll auch auf Änderungen in einer sich schnell wandelnden Forschungslandschaft reagieren können und für die nächste Phase der Exzellenzstrategie der TU Dresden gerüstet sein.
Der vorgesehene Standort am Fuße des Südparkgeländes ist durch eine ebene Fläche gekennzeichnet, die erst in der Folge nach Westen abfällt. Gleich bei unserer Ortsbesichtigung wurde die Idee geboren, diese grüne Fläche für das zentrale Foyer zu nutzen. Die Standortgunst verzahnt das Gebäude mit der grünen Umgebung auf besondere Weise. Durch das Zurücksetzen des Gebäudes von der östlichen Baugrenze und dem zusätzlichen Gebäudeunterschnitt entsteht ein angemessener Vorbereich, der den Wirtschaftshof des Zentralrechners optisch einbezieht und eine „ideelle“ Verbindung aufbaut. Die funktionelle Trennung der Platzflächen entsteht durch die vorgesehene Baumreihe und generell durch den Höhenunterschied als natürliche Barriere.
Die Split-Level-Lösung der unteren Geschosse nutzt das Gelände aus und ermöglicht in der Westhälfte des Gebäudes ein viertes Geschoss. Somit konnten wir das omnipräsente Thema von Raum, Struktur und Infrastruktur in einer standortbezogen Architekturlösung adäquat umsetzen.
Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll:
"Die Leitidee des Entwurfs besteht aus der Errichtung eines kompakten und gut organisierten Baukörpers, der die Dynamik einer wachsenden und sich ständig ändernden Forschungslandschaft bedient. Die als besonders positiv hervorzuhebende Flexibilität wird durch die intelligente Anordnung gesetzter Funktionen wie Foyer, Ausstellungsfläche, Hörsaal und Cafeteria und gleichzeitiger Variabilität in den einzelnen Nutzungsclustern erreicht. ... Die Stärke der gestalterischen Qualität liegt in der einerseits vorhandenen Rationalität der einfachen horizontalen Gliederung der Fassaden und der andererseits möglichen Flexibilität in der zurückgesetzten Fensterebene. Dadurch erhält das Gebäude einen kraftvollen und eigenständigen Ausdruck."